Alarm mit Stil – Fehlermeldungen unter Mac OS X

9. Februar 2012
von Mirko
Programmierung, Redaktion
Alarm

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Fehlermeldungen oder Alarmmeldungen gibt es nicht nur unter Windows, wenn auch dort oft unterhaltsamer, sondern auch unter Mac OS X. Sie haben den Zweck den Anwender vor Fehlanwendungen zu warnen oder über verschiedene Fehler der Software zu informieren – nicht zu unterhalten.

Um solche Meldungen entsprechend zu gestalten, stellt Apple ein paar Richtlinien zur Verfügung.

Für viele Softwareanwender gehören Fehler- und Alarmmeldungen zum Alltag. Sie warnen vor Datenverlust, Fehlbedienungen oder melden verschiedene Fehler in der Software. Manche von ihnen müssen einfach nur bestätigt werden, wohingegen andere eine entsprechende Aktion des Anwenders erwarten. Dazu muss dieser aber die Meldung verstanden haben. Genügend Beispiele aus der Windows-Welt, aber auch unter Mac OS X zeigen, wie es nicht sein sollte – witzig, unverständlich, überflüssig und verwirrend.

Fehler10 hat dazu ein paar kuriose Meldungen gesammelt:

Apples Regeln für Fehlermeldungen und Alarme

Um solche gezeigten Meldungen zu vermeiden, hat Apple in seinen Mac OS X Human Interface Guidelines ein paar Regeln zusammengefasst. Diese sollten sowohl Entwicklern, Übersetzern als auch Technischen Redakteuren dabei helfen, Alarm- und Fehlermeldungen unter Mac OS X etwas verständlicher zu gestalten.

Bevor es aber daran geht eine Meldung zu verfassen muss sich der Entwickler klar sein, ob eine Fehler- oder Alarmmeldung notwendig ist und welchen Zweck sie verfolgt. Apple gibt dazu in seinem Styleguide klare Vorgaben:

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  • Alarmmeldungen nicht für allgemeine Informationen verwenden, um den Anwender nicht in der Bedienung zu unterbrechen oder wichtige Meldungen untergehen zu lassen.
  • Alarme nicht für gewollte oder nicht beeinflussbare Aktionen verwenden, auch wenn es Datenverlust bedeutet, da der Anwender entweder gewollt etwas löschen möchte  oder er es sowieso nicht mehr rückgängig machen kann.
  • Nicht auf die Meldungsbeschreibung verzichten, um dem Anwender die Möglichkeit zu geben, die Meldung entsprechend zu verstehen und richtig zu behandeln.
  • Das Achtung-Icon anstatt eines Programm-Icons nur für sehr ernste Fehler bzw. Folgen verwenden.
  • Für Schaltflächen sprechende Beschriftungen wählen, die schnell auf die entsprechende Aktion hinweisen und mit dem Meldungstext korrespondiert, z.B. Datei löschen anstatt OK.
  • Für Fehler- und Alarmmeldungen das entsprechende Dialogfenster verwenden, da der Anwender daran gewöhnt ist und des nicht erst neu lernen muss.

Das Dialogfenster einer solchen Meldung unter Mac OS X enthält folgende Elemente:

Elemente

Elemente einer Fehlermeldung

  • Programm-Icon – Icon des Programms, dass die Alarm- oder Fehlermeldung verursacht hat
  • Meldungstext – kurze Zusammenfassung der Meldung oder des Grundes, warum es zu der Meldung kam
  • Meldungsbeschreibung – ausführlichere Beschreibung des Alarms, der möglichen Folgen und möglichen Maßnahmen
  • Schaltflächen für die Nutzeraktion

Wurde sich für eine Alarmmeldung oder Fehlermeldung entschieden, gibt es für die vorgegebenen Elemente besonders auf sprachlicher Ebene verschiedene Dinge zu beachten.

  • Klare, eindeutige und vollständige Beschreibung der Meldung – dazu gehört es, den Fehler oder Alarm sowie das Dokument oder Programm, das betroffen ist, kurz und knapp zu benennen und vor allem das Warum nicht zu vergessen – möglich ist es, die Meldung als Frage zu formulieren, um dem Anwender die Entscheidung über die Maßnahme zu erleichtern, z. B. Eine Datei xyz existiert bereits. Wollen Sie sie überschreiben?
  • Den Beschreibungstext dafür nutzen, die möglichen Folgen aufzuzeigen und Lösungen oder Alternativen anzubieten. Um beim obigen Beispiel zu bleiben, könnte dem Anwender angeboten werden, die Datei unter einem anderen Namen abzuspeichern.
  • Für die Meldungstexte die Sprache der Anwender verwenden. Um die Meldung schnell verständlich zu formulieren, eine einfache und gebräuchliche Sprache und Terminologie wählen sowie Jargon vermeiden.
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Fazit

Fehlermeldungen haben ihre Berechtigung und sollten ernst genommen werden. Dazu trägt zu einem großen Teil deren Verständlichkeit bei. Zu viele oder unverständlich formulierte Meldungen nerven den Anwender und können bei Missachtung zu größeren Problemen führen. Mit ein wenig Sensibilität für die Situation, in der der Anwender im Moment der Meldung steckt, kann der Redakteur oder Entwickler großen Einfluss auf die User Experience nehmen und dem Anwender ein positives Bild der gesamten Software verschaffen.

Ein weiterer Vorteil gut formulierter Alarm- und Fehlermeldungen ist, dass auch Nutzer anderer Sprachen die Meldungen leichter verstehen und Übersetzern das Leben erleichtert wird.

Dankbarkeit ist vorprogrammiert.

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©  Foto „Alarm“ – http://www.axialis.com

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