Screenshots mit Mac OS X-Bordmitteln – Teil 3: Kommandozeile

23. November 2011
von Mirko
Grafik, Tipps und Tricks
Bits & Bytes

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Es gibt sie noch die Fans der Kommandozeile und sie werden wohl hauptsächlich in der Informatik zu finden sein. Das Gefühl mehr Einfluss auf das System zu besitzen und auch mehr Funktionen zur Verfügung zu haben, als über die verschiedenen GUIs bereitstehen, befriedigt Apple mit seiner Terminal.app.

Nach den ersten beiden Teilen zum Thema Screenshots mit Bordmitteln beschäftigt sich dieser 3. Teil abschließend noch mit einer weiteren Möglichkeit, die sich wohl hauptsächlich an Entwickler wendet, und einem kurzen Fazit zur Serie. Im ersten Teil der Serie ging es ausführlich um die Verwendung von Tastaturkürzeln für Bildschirmfotos. Der zweite Teil beschäftigte sich mit den beiden Standardprogrammen auf dem Mac – Vorschau.app und Bildschirmfoto.app.

Terminal.app

Nicht so schnell wie mit Tastaturkürzeln aber dafür umso umfangreicher kommt der Befehl screencapture für die Terminal.app daher. Ausgestattet mit verschiedensten Variablen lassen sich auch auf diese Weise Bildschirmfotos jeglicher Art erstellen. Es bestehen unter anderem folgende Möglichkeiten:

  • Kopieren des Bildschirmfotos in den Zwischenspeicher
  • Öffnen des Bildschirmfotos direkt in der Vorschau.app
  • Einfügen des Bildschirmfotos direkt in einer neuen E-Mail
  • Ausschalten des Fotografier-Sounds
  • Selbstauslöser mit frei einstellbarer Verzögerungszeit
  • Frei wählbarer Bereich zum Fotografieren
  • Auswahl von Objekten
  • Vorgabe des Dateiformats
  • usw.

Wer einen Überblick über die möglichen Funktionen benötigt, gibt im Terminal einfach screencapture -help ein und erhält eine Liste mit Variablen und deren Erklärung.

Terminal screencapture -help

Terminal screencapture -help

So würde die Eingabe von screencapture -x -c -T 15 -t pdf ein Bildschirmfoto mit 15 Sekunden Verzögerung ohne Fotografier-Sound erzeugen und es als PDF in den Zwischenspeicher zu kopieren.

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Zusammenfassung

Screenshots werden öfter benötigt, als man denkt und Mac OS X bietet von Haus aus die verschiedensten Möglichkeiten, dies zu bewerkstelligen. Die beschriebenen Möglichkeiten haben alle ihre Vor- und Nachteile, so dass jeder seine bevorzugte Variante finden muss.

So ist sicher die Shortcut-Variante die beste, wenn es schnell gehen soll und keine Nachbearbeitung der Bildschirmfotos notwendig ist. Es lassen sich z. B. Fehlermeldungen oder Programmeinstellungen festhalten, ohne erst ein weiteres Tool zu starten. Auch interessant sein dürfte die Funktion einzelne Objekte zu fotografieren.

Soll der erstellte Screenshot aber noch mit Notizen versehen werden oder in einem bestimmten Format abgespeichert werden, so ist die Vorschau.app wohl die bessere Wahl. Auch der Selbstauslöser ist in einigen Situationen einfach unverzichtbar. In der Technischen Dokumentation könnte Vorschau beim Lektorat und Testen von Software zum Einsatz kommen, wie auch beim klassischen Bildschirmfotografieren.

Neben den beiden ersten Varianten hat auch die Bildschirmfoto.app noch ihre Berechtigung. Sie kann fast alles, was die Shortcuts und Vorschau können, bietet aber zusätzlich an einen bestimmten Typ von Mauszeiger mit zu fotografieren. Gerade bei der Softwaredokumentation, wenn es um ganz bestimmte Funktionen geht, ist dies sicherlich sehr hilfreich.

Und zum Schluss gibt es mit der Terminal.app auch für diejenigen eine Lösung, die alles selbst steuern wollen. Hier wird die Zielgruppe wohl die Fraktion der Softwareentwickler sein. Ihnen wird mit der Möglichkeit Screenshots über die Kommandozeile zu erstellen weitestgehend Unabhängigkeit geboten, die nicht jedermanns Sache ist. Vorstellbar ist aber über diese Schnittstelle die Nutzung von Scripten (AppleScript oder Automator) und damit einer automatisierten ganz individuellen Möglichkeit Bildschirmfotos zu erstellen und zu verarbeiten.

Wer die Wahl hat, hat eben die Qual.

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©  Foto „Bits & Bytes“ – www.sxc.hu Bild-ID: 38850

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